Rätselhaft war jedoch, wie sich die Erektion über einen längeren Zeitraum halten kann. Denn Stickstoffmonoxid wird innerhalb weniger Sekunden abgebaut. Die Lösung fanden Arthur Burnett und seine Kollegen vom Brady Urological Institute der John Hopkins University bei Experimenten an Ratten und Mäusen.
Das physiologische Geschehen bei der Erektion lässt sich laut Burnett mit dem Autofahren vergleichen: Es reicht nicht den Zündschlüssel umzudrehen, man muss auch aufs Gaspedal treten und stetig Stoff geben. Der Zündschlüssel sind die Nervenenden. Die Funktion des Gaspedals übernehmen die Wände der Penisarterien, das so genannte Endothel. Aufgrund des erhöhten Blutflusses produzieren die Endothelzellen Stickstoffmonoxid. Dies hält die Gefässmuskulatur schlaff, was den Blutzufluss aufrecht erhält, was wiederum die Stickstoffproduktion anregt und so weiter. Der Schwellkörper bleibt unter Druck und die Erektion dauert an. Als Schlüsselenzym identifizierten die Forscher die so genannte Endotheliale Stickstoffmonoxid-Synthase, kurz eNOS.