Schwedische Forscher haben zum ersten Mal erfolgreich eine Gebärmutter von einer Maus in die andere verpflanzt: Die Mäuse mit einer fremden Gebärmutter brachten anschließend gesunden Nachwuchs zur Welt. Das berichteten die Wissenschaftler auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Menschliche Reproduktion und Embryologie in Madrid.
Bereits vor vierzig Jahren gab es offenbar Lebendgeburten aus transplantierten Uteri. Doch damals war die
Gebärmutter ein und demselben Tier entnommen und wieder eingepflanzt worden. Mats Brännström von der Sahlgrenska Universität in Göteborg und seinen Kollegen gelang nun mit ihrer neuen Methode die erste tatsächliche Transplantation: Die Forscher platzierten eine fremde Gebärmutter neben die körpereigene der jeweiligen Maus. Die Nachkommen der Mäuse wurden in der verpflanzten Gebärmutter ausgetragen und waren bezüglich ihres Gewichts sowie ihres Verhaltens völlig normal.
Der gesamte Transplantationsprozess dürfe nicht länger als 48 Stunden dauern, erklärte Brännström. Wichtig sei auch, den Uterus während des Transports von einem Körper in den anderen in kühlenden Lösungen aufzubewahren. Dadurch könnten Schäden, die sonst durch die mangelnde Durchblutung hervorgerufen würden, vermieden werden.
Eine weitere Schwierigkeit dieser wie auch anderer Transplantationen ist die Reaktion des Körpers auf das fremde Organ. Die Abstoßung sei jedoch nicht stärker gewesen als theoretisch erwartet, meinte Brännström. Damit biete diese Methode einen neuen Ansatz, um bestimmte Arten der Unfruchtbarkeit zu behandeln. Bevor jedoch erste Versuche mit Menschen gestartet werden könnten, müssten laut Brännström noch einige Experimente an Mäusen und auch Schweinen durchgeführt werden.
ddp/bdw – Stefanie Offermann