Die Erreger der Lungenkrankheit SARS können in Tränenflüssigkeit nachgewiesen werden. Das haben Forscher aus Singapur herausgefunden. Die Wissenschaftler um Seng Che Loon vom Tan-Tock-Seng-Krankenhaus haben damit nicht nur einen neuen Infektionsweg entdeckt, sondern auch eine mögliche Methode zur Früherkennung der Krankheit. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im British Journal of Ophthalmology (Bd. 88, S. 861).
Nach dem Auftreten der ersten Symptome der Krankheit ist der Erreger für einige Tage in der Tränenflüssigkeit nachweisbar, zeigten die Mediziner in ihrer Studie mit 36 Patienten. Dieser Nachweis gelang jedoch nicht bei Patienten, deren erste Symptome mehr als 11 Tage zurücklagen. Damit könne der Test für der Früherkennung der Krankheit hilfreich sein, schreiben die Forscher.
Eine potenzielle Gefahr für Pflegepersonal sei der enge Kontakt zu Gesicht und Augen der Patienten, warnen die Mediziner. Auch die Infektion anderer Patienten über mehrfach verwendbare Instrumente zur Augenuntersuchung sei eine Gefahr. Die Forscher empfehlen daher, im Umgang mit Infizierten noch vorsichtiger zu sein. Das SARS-Virus ist nicht der einzige im menschlichen Auge nachweisbare Erreger. Herpes- und manche Hepatitisviren kommen ebenfalls in Tränenflüssigkeit vor.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels