Mit Hilfe bildgebender Techniken konnte das Wissenschaftlerteam die vollzogene Verkapselung im Gehirn der Versuchstiere nachvollziehen, da aktivierte Neuronen einen Lichtblitz aussenden. Anhand dieser optischen Signale ließ sich feststellen, ob sich die Neurone zum Orientierungssehen normal entwickelt hatten. Die Forscher stellten hierbei fest, dass die Gehirnreifung in der dritten Gruppe am schlechtesten ausgebildet war. Abnormale Erfahrungen im kurzen Zeitfenster sind für die Verschaltung der Neurone offensichtlich schädlicher als gar keine Eindrücke. Hieraus leiteten die Forscher ab, dass die Tiere bereits mit ersten Nervenverbindungen geboren werden, die weiteren sich aber erst auf Grund von optischen Eindrücken ausbilden.
Die Ergebnisse vereinbaren zwei unterschiedliche Hypothesen. Während einige Forscher bislang davon ausgingen, dass allein optische Erfahrungen der Schlüssel zum Orientierungssehen sind, glaubten die anderen an eine eigenständige Entwicklung des Gehirns. Möglicherweise spielt diese Art der Gehirnreifung auch für andere Prozesse, wie die motorische Kontrolle und andere Sinneseindrücke, eine Rolle.