Besser als Martini oder Wein schneidet Kaffee ab. Probanden assoziieren bereits nach zwei Tassen spontaner und ideenreicher. Für Schriftsteller interessant: Kaffeetrinker suchen weniger lang nach Worten als andere Menschen.
Noch geeigneter – aber illegal – ist einer Studie von 1969 zufolge das Halluzinogen Meskalin: Ganz normale Menschen lösten unter dem Einfluß der Indianerdroge aus dem Peyotl-Kaktus kreative Probleme. Manch Resultat war alles andere als ausgeflippt und wurde später sogar patentiert. Morris Stein zählt in seinem Buch “Stimulating Creativity” einige Beispiele auf – ohne die Namen der meskalinbeschwingten Schöpfer zu nennen: ein neues Mikrotom (damit schneidet man hauchdünne Scheiben zum Mikroskopieren), die Architektur eines Geschäftsgebäudes, das Design für einen Stuhl oder ein Konzept für einen linearen Teilchenbeschleuniger.
Die physiologische Wirkung vieler kreativitätssteigernder Mittel ist jedenfalls erwiesen. Schokolade und Süßigkeiten zum Beispiel erhöhen den Spiegel des Neurotransmitters Serotonin. Sie enthalten soviel Zucker, daß der Insulinspiegel stark steigt. Dadurch passiert die Serotonin-Vorstufe Tryptophan besonders leicht die Blut-Hirn-Schranke und sorgt für ordentlich Transmitter-Nachschub.
Das Serotonin-System zu manipulieren, ist aber nicht immer ungefährlich. Hier wirkt zum Beispiel auch die Modedroge Ecstasy, deren Entzug einen Mangel des Glücksboten hervorruft. Zum Teil heftige Depressionen sind die Folge.
Selbstverständlich gibt es auch unzählige Verfahren, das Bewußtsein ohne Chemie zu verändern: Hypnose, Autogenes Training, Schlafentzug oder anhaltendes Hören von lauter, rhythmischer Musik. Vielleicht schüttet dabei der Körper Endorphine aus, ähnlich wie beim Marathonlauf.