Geklonte Mäuse neigen zu Fettleibigkeit. Das berichten amerikanische Forscher im Fachmagazin „Nature Medicine“ (Ausg. 8, Nr. 2). Nach den Berichten über die deutlich verkürzte Lebenserwartung geklonter Mäuse und die Arthritis des Klon-Schafs Dolly ist dies die dritte schlechte Nachricht für die Verfechter geklonten Lebens.
Die Biochemiker um Randall Sakai von der Universität Cincinnati (USA) untersuchten Mäuse, die aus einer geklonten befruchteten Eizelle herangewachsen waren. Dafür hatten sie den Kern der Eizelle durch den Zellkern aus einer ausgewachsenen Maus ersetzt. Die geklonten Mäuse zeigten einen deutlichen Hang zur Fettleibigkeit. Sie waren nicht nur größer, sondern wiesen typische Merkmale von Fettsucht auf wie größere Körperfettanteile, höhere Werte des Appetit-Kontroll-Hormons Leptin und erhöhte Insulinkonzentrationen. Der Nachwuchs dieser Tiere entwickelte sich hingegen normal. Daraus schließen die Forscher, dass die ungewöhnlichen Eigenschaften eine Folge des Klonens sind.
Ian Wilmut, einer der geistigen Väter des Klon-Schafts Dolly, warnt in einem Kommentar in „Nature“: Man müsse sich die Frage stellen, ob es überhaupt geklonte Tiere gebe, die sich normal entwickeln. Wilmut fordert weitere genaue Untersuchungen an geklontem Leben, bevor das Verfahren breite Anwendungen in Medizin und Landwirtschaft findet.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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