Das Genom des Stickstoff-Bakteriums Sinorhizobium Meliloti ist sequenziert. Das berichtet ein internationales Forscherteam in der aktuellen Ausgabe von Science. Das Genom besteht aus drei Chromosomen, die zusammen eine Kette von 6,7 Millionen DNA-Buchstaben enthalten. Das Verständnis des Genoms könnte in Zukunft eine Verbesserung des Stickstoffgehalts von Böden ohne künstliche Düngung ermöglichen, so die Wissenschaftler.
Stickstoff ist ein wichtiger Bestandteil von Eiweißen und DNA und auf der Erde reichlich vorhanden. Die Erdatmosphäre besteht beispielsweise zu 80 Prozent aus Stickstoff. Allerdings können Tiere und der Mensch dieses träge Gas nicht verwerten.
Das Bakterium Sinorhizobium Meliloti ist dagegen ein wahrer Meister in der Stickstoff-Fixierung. Es dringt in die Wurzeln von Hülsenfrüchten wie Erbsen und Bohnen ein. Im inneren der Wurzeln lebt das Bakterium in Knötchen und verwandelt Stickstoff aus der Atmosphäre in Ammonium-Ionen. Diese Form des Stickstoffs wird in die Proteine der Pflanzen eingebaut.
Dieses Verhältnis zwischen Bakterium und Wirtspflanze ist eine Symbiose: Die Bakterien versorgen die Pflanze mit Stickstoff, und die Pflanze bedient das Bakterium mit Zucker und anderen Nährstoffen. Das komplette Genom wird künftig die systematische Erforschung des Zusammenlebens von Bakterium und Pflanze vereinfachen.
Adam Bostanci