Mit gentechnologisch veränderten Lebensmittelbakterien wollen schwedische Forscher Karies bekämpfen. Über erste Erfolge bei Ratten berichtet das Team um Lennart Hammarström vom Karolinska-Institut im Fachmagazin „Nature Biotechnology“ (Bd. 20, S. 702).
Die Forscher richteten ansonsten harmlose Milchsäurebakterien, die in Joghurt und vielen anderen Lebensmitteln hausen, mit einem gentechnologischen Trick auf Karieskeime ab. Die Gentech-Bazillen produzieren Immunmoleküle, so genannte Antikörper, die an Karieskeime binden und sie unschädlich machen. Mit Erfolg: Setzten die Forscher die veränderten Milchsäurebakterien in den Mund von Ratten, ging nicht nur die Zahl von Karieskeimen, den Streptokokken, zurück. Auch bildeten sich bei den behandelten Tieren deutlich weniger Löcher in den Zähnen. Der Kariesschutz habe sich drei Wochen lang gehalten, schreiben die Forscher.
Milchsäurebakterien gelten als gesundheitsfördernd und werden einigen so genannten probiotischen Lebensmitteln zugesetzt, etwa um die gesunde Darmflora zu stärken.
ddp/bdw – Marcel Falk
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