Wissenschaftler der University of Abertay, Dundee entwickelten nun erstmals gentechnisch veränderte Ulmen, die gegen die Ulmenkrankheit resistent sind. Sie hoffen, dass die gentechnisch veränderten Ulmen in Zukunft ihre natürlichen Verbreitungsgebiete wieder neu besiedeln können. Das wird aber noch einige Jahre dauern, denn noch wachsen die gentechnisch veränderten Bäume im Labor und könnten erst nach intensiven Untersuchungen freigesetzt werden.
Die Ulmenkrankheit wird durch die Pilze Ophiostoma ulmi und Ophiostoma novo ulmi hervorgerufen und durch den Grossen und Kleinen Ulmensplintkäfer übertragen. Sie trat in Europa erstmals 1918 in Frankreich auf und verbreitete sich über ganz Mitteleuropa. In den 60er Jahren führte die Krankheit in England zu einem regelrechten Massensterben der Ulmen ? über 16 Millionen Bäume starben innerhalb eines Jahrzehnts.
Schon sehr früh versuchte man daher Ulmen zu züchten, die gegen den Pilz resistent sind, doch bisher ist das nicht vollständig gelungen. Der Pilz wächst in den Wasserleitungsbahnen der Ulmen und seine Sporen werden mit dem Wasser transportiert. Dadurch breitet er sich schnell im ganzen Baum aus. Als Reaktion auf den Pilzbefall verschliessen die Ulmen ihre Wasserleitungsbahnen und blocken dabei gleichzeitig ihre eigene Wasserversorgung. Die Bäume beginnen zu welken und sterben ab.
Die schottischen Wissenschaftler unter der Leitung von Kevan Gartland übertrugen nun erstmals Gene in das Erbgut der Ulmen, deren Protein für den Pilz giftig ist. Dadurch sterben die Pilze, sobald sie einen Baum befallen haben.
Ralf Möller