Genetiker haben eine Methode entwickelt, mit der sie die Rasse eines Hundes anhand seiner DNA bestimmen können. Das Forscherteam um Elaine Ostrander vom Fred-Hutchinson-Krebszentrum in Seattle möchte das Klassifizierungsprogramm auch bald für Mischlingshunde einsetzen. Das berichtet das Fachmagazin “Nature” in seiner Online-Ausgabe vom 3. Juni.
Die Wissenschaftler identifizierten 85 spezifische Regionen in der DNA von Rassehunden, die sich bei Bulldoggen und Beageln unterscheiden. Mithilfe des Identifikationssystems ließen sich reinrassige Hunde mit fast hundertprozentiger Sicherheit erkennen, erläutert Heidi Parker vom Forscherteam. Über eine Mischung aus einer Dogge, einem kanarischen Hütehund und anderen Rassen, dem so genannten
Presa-Canario, stolperte das System jedoch. Zusätzliche genetische Merkmale sind nötig, um bald auch solche Mischlinge zweifelsfrei zu identifizieren.
Die Technik könnte nicht nur für die Besitzer von Mischlingshunden interessant sein. Die Forscher wollen auch den durch Überzüchtung entstanden Rassekrankheiten auf die Spur kommen. Durch einen Vergleich zweier Hunderassen mit derselben Anfälligkeit hoffen sie bestimmte Krankheitsgene ausfindig machen zu können. Ein gerade erst angelaufenes Projekt soll nun das gesamte Genom eines Hundes entschlüsseln ? anhand der DNA des reinrassigen Boxers “Tasha”.
ddp/bdw ? Christine Harbig