Ein Nasenspray, das bestimmte Gene in die Schleimhäute transportiert, lindert bei Mäusen mit Asthma die Beschwerden. Bereits wenige Stunden nach der Anwendung geht die Entzündung der Atemwege zurück. Das berichten amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin Genetic Vaccines and Therapy (Online-Veröffentlichung).
Das Spray enthält Gene, welche die Information für die Herstellung des Proteins Interferon Gamma enthalten. Interferon Gamma bekämpft die Symptome von Asthma und wird bei vielen Asthmatikern nur in kleinen Mengen produziert. Der Eiweißstoff selbst ist als Medikament nicht geeignet, da er innerhalb einer Stunde vom Körper abgebaut wird. Shyam Mohapatra und seine Kollegen von der Universität Südflorida in Tampa entwickelten daher die Methode, die die Lunge selbst zur Bildung von Interferon Gamma anregt.
In ihrem Spray tragen winzige Partikel eines bestimmten Kohlenhydrates die Erbinformation für die Herstellung des Proteins. Mit dem Spray gelangen diese Partikel in die Lunge und heften sich dort an die Schleimhautzellen. Diese beginnen dann, Interferon Gamma herzustellen. Nach sechs Stunden waren bei den Mäusen die Asthmasymptome deutlich zurückgegangen.
Wissenschaftler hatten bei früheren Versuchen, das Gen für Interferon Gamma in die Lunge zu bringen, Viren als Transportmittel genutzt. Dies kann jedoch zu Nebenwirkungen führen und bei den Viren Resistenzen erzeugen. Die Forscher um Mohapatra suchten deshalb nach einem neuen Träger. Sie verwendeten Chitosan, ein Kohlehydrat des Schellfischs, das sich vom Körper leicht abbauen lässt.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann