Das Glückshormon Serotonin bringt bestimmte Krebszellen dazu, sich selbst zu zerstören. Das haben Wissenschaftler der Universität Birmingham im Laborversuch gezeigt. Die Ergebnisse stützen die Vermutung, dass Optimisten bessere Chancen haben, eine Krebserkrankung zu besiegen. Über ihre Studie berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Blood“ (Ausg. 99, S. 2545).
Das Team um John Gordon hat im Reagenzglas Serotonin und Tumorzellen der Krebsart Burkitt-Lymphom zusammengebracht. Zur Überraschung der Forscher drang das Hormon in die Tumorzellen ein und löste dort eine Art Selbstzerstörungsmechanismus aus. Serotonin reguliert beim Menschen den Gemütszustand, Schlafrhythmus, Sexualtrieb und die Temperatur im Körper.
Weiter fanden die Forscher heraus, dass das Antidepressivum „Prozac“ diesen natürlichen, körpereigenen Schutz blockiert. Das in den USA weit verbreitete Medikament könnte möglicherweise sogar das Wachstum vorhandener Tumorzellen anregen, vermutet Gordon.
ddp/bdw – Nicole Waschke
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