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Gold für die Früherkennung

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Gold für die Früherkennung
Mit Hilfe von Gold-Nanopartikeln können Ärzte Marker für Prostatakrebs schon in einer 300-mal niedrigeren Konzentration nachweisen, als dies bisher der Fall ist. Die Nanopartikel helfen, die sogenannten Prostata-spezifischen Antigene (PSA)zu binden. Diese Antigene sind an der Oberfläche der Zellen befestigt und können gewissermaßen als Fingerabdruck der Krebszellen dienen. Mit dem neuen Verfahren kann nach einer Prostatakrebsoperation ein Wiederauftauchen der Tumorzellen viel früher als bisher festgestellt werden. Ärzte und Patienten gewinnen so wichtige Zeit und können bei einem Rückfall früher mit der Behandlung beginnen.

Bei einer Operation werden möglichst alle Tumorzellen entfernt. Dies gelingt jedoch nicht immer und ein Teil der Patienten wird rückfällig. Ein Wiederauftauchen des Krebses schlägt sich beim Prostatakrebs im Allgemeinen in einem Anstieg des PSA-Werts nieder. Die Antigene sind in geringen Konzentrationen bei allen Patienten nach einer Operation vorhanden, auch wenn der Krebs nicht wieder zurückkehrt. Bisher war es nicht möglich, die Antigene direkt nach der Tumorentfernung zu messen, weil ihre Konzentration so gering ist. Tritt der Krebs wieder auf, steigt die PSA-Konzentration zunächst leicht an und nimmt erst nach einer gewissen Zeit dann so sehr zu, dass sie auch mit konventionellen Methoden gemessen werden kann. Mit der neu entwickelten Methode kann der PSA-Anstieg schon in einem frühen Stadium festgestellt werden.

Die Forscher arbeiten bei ihrem Verfahren mit kleinsten Goldpartikeln mit einem Durchmesser von dreißig Nanometern. Mit den winzigen Teilchen können sie Sensoren bauen, an die ausschließlich die Prostata-spezifischen-Antigene andocken. “Die Methode ist zwischen eins und sechs Größenordnungen genauer als konventionelle Verfahren”, schreiben die Forscher. Sie testeten das Verfahren an 18 Männern, die eine Prostata-Entfernung hinter sich hatten, und konnten die Rückfälligen viel früher identifizieren, als dies mit anderen Verfahren möglich war.

In Zukunft könnten Krebspatienten mit der neuen Methode nach einer Operation ständig überwacht werden. Ein Rückfall würde früh festgestellt und entsprechende Maßnahmen könnten ergriffen werden. Vor allem Patienten mit einem hohen Risiko könnten davon profitieren. Nicht nur ihre Heilungschancen wären wesentlich besser, sondern sie würden auch psychisch entlastet werden. Auch die Aussage, ob ein Patient tatsächlich geheilt ist, könnte mit der neuen Methode besser untermauert werden.

Colby Thaxton (Northwestern University, Chicago) et al.: PNAS , doi: 10.1073/pnas.0904719106 ddp/wissenschaft.de ? Martina Bisculm
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