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Gut aussehen statt kräftig zubeißen

Erde|Umwelt

Gut aussehen statt kräftig zubeißen
In der frühen Menschheitsgeschichte haben attraktive breitere Gesichter die aggressiven prominenten Eckzähne als primäres Merkmal zur Partnerwahl abgelöst: So lautet die Theorie eines deutsch-britischen Forscherteams, das sich mit den Geschlechtsunterschieden bei Primaten beschäftigt hat. Ihre Untersuchungen schildern Eleanor Weston und Friedemann Schrenk vom Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biology Letters (Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1098/rsbl.2004.0203).

Der moderne Mensch zeigt einen ausgeprägten so genannten Geschlechtsdimorphismus. Das heißt, die beiden Geschlechter unterscheiden sich äußerlich deutlich voneinander. Diese Tatsache legt nahe, dass unter Artgenossen starke Konkurrenz herrscht. Trotzdem gibt es beim Menschen bei der Größe der Eckzähne keine deutlichen Geschlechtsunterschiede, wie sie bei Primaten gewöhnlich mit dem Konkurrenzkampf einhergehen.

Bei Schimpansen zeigen im Gegensatz zum Gorilla die Gesichtsbreiten und nicht die Eckzähne einen Geschlechtsdimorphismus, fanden Schrenk und seine Kollegen nun heraus: Die Gesichter der Männchen sind breiter und flacher als die der Weibchen. Das Fehlen der unterschiedlich stark ausgeprägten Eckzähne ist demnach keineswegs auf fehlendes Konkurrenzdenken zurückzuführen. Vielmehr scheinen die Weibchen eine deutliche Vorliebe für breitere Gesichter zu haben. Die Entstehung der breiteren Gesichter und der Verlust der prominenten Eckzähne bei männlichen Hominiden sei möglicherweise auf die diese Vorliebe bei der Partnerwahl zurückzuführen, schließen die Forscher. Auch beim Menschen gibt es diese Vorliebe: Ausgeprägte Wangenknochen gelten bei Männern als attraktiv.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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