Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Handy-Kamera kann Krankenhausaufenthalte verkürzen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Handy-Kamera kann Krankenhausaufenthalte verkürzen
Eine Kombination aus Kamera, Handy und Computer soll Krankenhausaufenthalte nach einer Operation erheblich reduzieren. Seit wenigen Wochen läuft an den Bochumer Uni-Kliniken ein Telemedizin-Forschungsprojekt, das bei Testpersonen die Arzt- Visite durch eine virtuelle „Tele-Visite“ ersetzt. Die medizinischen Daten werden vom Patienten selbst ermittelt und von zu Hause an die Klinik geschickt. „Die Patienten sind begeistert, dass sie in ihrem heimischen Umfeld genesen können“, sagte der Bochumer Chirurg Bernhard Clasbrummel am Freitag auf der weltgrößten Medizin- Fachmesse Medica in Düsseldorf.

Für den flüchtigen Blick auf die Wunde und die Frage nach dem Befinden bei der Visite ist ein Krankenhausaufenthalt nach Clasbrummels Meinung nicht unbedingt erforderlich. Das könne mit Hilfe moderner Technik standortunabhängig abgefragt werden: Mit einer Digitalkamera macht der Patient ein Bild der behandelten Körperstelle. Das Foto wird dann per Mobilfunk in die Klinik übertragen. An einem tragbaren Bildschirm beantwortet der Patient darüber hinaus täglich Fragen zu seinem Befinden. Bei Bedarf kann sogar eine Bildtelefon-Schaltung zum Arzt aufgebaut werden. Nur wenn Komplikationen auftreten, muss der Patient zurück in die Klinik.

Die moderne Technik erhöht die Eigenverantwortung der Patienten, darüber ist sich Clasbrummel im Klaren. Diese Art der Telemedizin sei daher keinesfalls für alle Menschen geeignet. Wer sich den Umgang mit der Technik zutraue, könne sich jedoch die Genesungszeit erheblich verschönern. „Für den dreißigjährigen Handwerksmeister, der heute oft gegen den ärztlichen Rat die Klinik verlässt, bedeutet die Technik ein viel größeres Maß an Sicherheit“, sagt Clasbrummel.

Sollte das laufende Forschungsprojekt in wenigen Jahren erfolgreich abgeschlossen und großflächig in die Praxis umgesetzt sein, kämen zunächst einmal Kosten auf die Krankenkassen zu. Heute kosten die Geräte pro Einheit 10 000 Mark (5 100 Euro). In Serienproduktion könnte sich der Preis auf 2 500 Mark vermindern. Durch kürzeren Krankenhausaufenthalte könnten die Kassen diese Investitionen schnell wieder hereinholen. „Es reicht aus, wenn ein Prozent aller Patienten mitmacht“, sagt Clasbrummel.

dpa
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Sen|de|platz  〈m. 1u; Radio; TV〉 Zeit, zu der eine Sendung läuft, Sendezeit ● eine Show auf einem anderen ~ laufen lassen

Ober|kie|fer  〈m. 3; Anat.〉 zahntragender Schädelknochen der Wirbeltiere u. des Menschen, Deckknochen unterhalb der knorpeligen Nasenkapsel, der die größte Nebenhöhle der Nase (Kieferhöhle) enthält: Maxilla; Ggs Unterkiefer … mehr

Hor|mon|haus|halt  〈m. 1; Med.〉 System des Zusammenwirkens aller im Körper vorhandenen Hormone

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige