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HAUTFREUNDLICHER SCHUTZ VOR INSEKTEN

Erde|Umwelt

HAUTFREUNDLICHER SCHUTZ VOR INSEKTEN

Ein neues Insektenschutzmittel, das Mücken, Bremsen und Zecken zuverlässig abwehren soll, haben Chemiker und Biologen der Universität Halle entwickelt. Die Wissenschaftler um René Csuk entdeckten den Wirkstoff des Repellents bei dem winzigen Fransenflügler Suocerathrips linguis. Das auch „Thrips” genannte nur zwei Millimeter große Insekt wehrt sich äußerst effektiv gegen Ameisen, indem es ein Sekret absondert. Als die Forscher dieses Sekret analysierten, entdeckten sie darin eine bisher unbekannte chemische Verbindung, die sie als (11Z)-Eicosadienylacetat bestimmten. Der Stoff schützt die Thripse vor Ameisen, ihren Fressfeinden.

Die Forscher bauten das Sekret im Labor nach und testeten es anschließend an Ameisen. Dazu lockte Csuks Team die Ameisen mit zwei Ködern aus Putenfleisch und Honigwasser an. Um einen Köder verteilten die Forscher eine verdünnte Lösung des neuen Repellents, der andere blieb unbehandelt. Ergebnis: Die meisten Ameisen verschmähten das „markierte” Fleisch.

Anschließend modifizierten die Wissenschaftler die Synthese des Stoffs. Sie stellten verschieden starke Varianten her, um das Mittel auch gegen Plagegeister wie Zecken oder Stechmücken einsetzen zu können. Erste Versuche an Zecken seien bereits erfolgreich gewesen, erklärte Csuk gegenüber bild der wissenschaft.

Der große Vorteil des neuen Insektenschutzes: Er ist für den Menschen sehr gut verträglich. Die meisten bisherigen Insektenschutzmittel, zum Beispiel „Autan”, basieren auf dem Wirkstoff N,N-Diethyl-m-toluamid (DEET). Und im militärischen Bereich wird oft Permethrin verwendet, um Kleidung und Ausrüstung zu schützen. Doch DEET kann heftige Hautreizungen auslösen und Permethrin schädigt in hohen Dosierungen das menschliche Nervensystem.

„Eine Insektenabwehr ist sehr wichtig”, erklärt René Csuk, „ weil manche Tiere Überträger gefährlicher Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber sind. Der Schutz darf aber nicht zu toxisch sein, um den Menschen nicht selbst zu schädigen.” Der Forscher betont: „ Wir haben ein Mittel gefunden, das Insekten ohne Nebenwirkungen für den Menschen abschreckt.” Csuk will das Produkt jetzt kommerzialisieren und in ein bis zwei Jahren auf den Markt bringen.

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Redaktion: Hans Groth, nachrichten@bild-der-wissenschaft.de

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