Um das zu untersuchen, markierten Kathryn Gardner und ihre Forscherkollegen nun verschiedene Arbeiterinnen aus drei Völkern der Hummelart Bombus huntii, die im Nordwesten der USA und in Kanada lebt. Anschließend veränderten sie die Temperatur der Nester, indem sie sie etwa auf 10 Grad herunterkühlten oder auf über 38 Grad erwärmten, und beobachteten die markierten Tiere. Das Ergebnis: Bei niedrigeren Temperaturen intensivierten bestimmte Arbeiterinnen die Bewegungen ihrer Flugmuskeln, so dass sie mehr Wärme produzieren konnten. Stiegen die Temperaturen an, verminderten sie diese Anstrengungen wieder und bekamen zusätzlich Unterstützung von anderen Arbeiterinnen, die mit ihren Flügeln kühlende Luft ins Nest fächelten.
Dabei war die Anzahl der heizenden Insekten immer ungefähr gleich, beobachteten die Forscher. Selbst wenn einige der für die Wärme zuständigen Tiere aus dem Nest entfernt wurden, sprangen keine zusätzlichen Arbeiterinnen ein. Dadurch fiel die Temperatur kurzfristig ab, bis die verbliebenen ihre Wärmeproduktion weit genug erhöht hatten, um den Verlust zu kompensieren. Interessanterweise, so die Wissenschaftler, waren es nicht die größten Hummeln, die für die Wärme verantwortlich waren, sondern die kleinsten. „Wir wissen nicht, ob die kleinen Tiere tatsächlich das Nest besser wärmen können oder ob die großen das Brüten aus anderen Gründen vermeiden“, erklärt Mit-Autor Sean O’Donnell. Die starke Spezialisierung der einzelnen Arbeiterinnen sei bemerkenswert, denn bislang war angenommen worden, dass die Tiere ihre Jobs untereinander tauschen können.