Im indischen Kharagpur sind die Wissenschaftler nun scheinbar fündig geworden: Centstück-große Scheiben des Kokons des Seidenspinners! Die Oberfläche besitzt Proteinstrukturen und ist rauer als andere Seidenfasern, was die Anheftung der Zellen erleichtert. Den Wissenschaftlern ist es kürzlich gelungen Herzmuskelzellen auf einem dreidimensionalen Gerüst aus dieser Seide anzusiedeln. „Die Kommunikation der Zellen war intakt, sodass sie über einen Zeitraum von 20 Tage synchron schlugen, ganz wie im echten Herzmuskel“, begeistert sich einer der Forscher.
Eine große Herausforderung bleibt aber noch, bis man das neue Material als Ersatzteil nutzen könne: „Anders als in unserer Studie, die wir mit Rattenzellen duchgeführt haben, ist das Problem, ausreichend menschliche Herzzellen als Ausgangsmaterial zu erhalten, noch nicht gelöst“, sagt einer der Forscher. Er stelle sich vor, Stammzellen des Patienten zu nutzen. Noch sei aber nicht klar, wie eine Umwandlung in Herzmuskelzellen funktioniere.