Die Partydroge Ecstasy kann einen tödlichen Hitzschlag auslösen. Durch ihren Konsum steigt nicht nur die Körpertemperatur, zugleich verliert der Körper die Fähigkeit sich wieder abzukühlen. Dies berichten australische Forscher im Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Wie bisherige Studien zeigten, gerät bei Ecstasy-Konsumenten der Flüssigkeitshaushalt durcheinander. Ursache ist ein gesteigerter Stoffwechsel und starkes Schwitzen oft durch stundenlanges Tanzen. Die Körpertemperatur kann auf über 41 Grad ansteigen. „Der rasche Temperaturanstieg ist am gefährlichsten. Die Funktion der Nieren wird beeinträchtigt, das Gehirn schwillt an und kann quasi gequetscht werden“, sagt Rod Irvine von der
University of Adelaide. Sein Kollege William Blessing vom
Flinders Medical Centre in Adelaide stellte jetzt fest, dass zudem die Fähigkeit des Körpers abnimmt, sich abzukühlen. Um überschüssige Körperwärme abzugeben, erweitern sich gewöhnlich die Blutgefäße der Haut. Bei Kaninchen, die im Laborversuch Ecstasy erhielten, verengten sich die Blutgefäße in der Haut der Ohren dagegen so stark, dass diese weiß wie Papier wurden.
Durch Gabe des Wirkstoffs Clozapin konnten die Forscher die Blutversorgung bei den Kaninchen wieder herstellen. Clozapin blockiert Serotonin-Rezeptoren im Gehirn und wird normalerweise Schizophrenie-Patienten verabreicht. Blessing zufolge kann es aber starke Nebenwirkungen haben. Ein ähnlicher, noch zu entwickelnder Wirkstoff könnte aber Konsumenten künftig nach der Einnahme einer Überdosis Ecstasy retten.
Almut Bruschke-Reimer