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HPV-Impfung: Nebenwirkungen ähnlich wie bei etablierten Immunisierungen

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HPV-Impfung: Nebenwirkungen ähnlich wie bei etablierten Immunisierungen
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Die Impfung gegen das Humane Papillomavirus ist unter vielen Medizinern nicht unumstritten.
Die Häufigkeit und Schwere von Nebenwirkungen bei der Impfung gegen das Humane Papillomavirus (HPV) liegt auch nach der massenhaften Einführung der Impfung in dem Rahmen, der sich bereits bei den Zulassungstests gezeigt hatte. Das haben US-Wissenschaftler in einer Auswertung der Daten von etwa 23 Millionen Frauen in den USA gezeigt. Diese hatten sich zwischen Juni 2006 und Dezember 2008 gegen das Virus impfen lassen, das langfristig Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. Die Impfung ist in den USA wie auch in Europa nicht unumstritten, da bisher noch keine Langzeitdaten bezüglich ihrer Wirksamkeit gegen Krebs vorliegen.

Die Impfung gegen das HPV wurde im Juni 2006 von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen und wenig später auch von der in den USA für Impfempfehlungen zuständigen Kommission empfohlen. Eine Empfehlung gibt es inzwischen in rund 80 Ländern, seit März 2007 auch in Deutschland. Seither wurden weltweit viele Millionen Frauen gegen das Virus geimpft, darunter mehr als 23 Millionen in den USA.

Die Schwere und Häufigkeit der Nebenwirkungen lag dabei im Bereich etablierter Impfungen, ergab die Auswertung der Forscher um Slade. Die Wissenschaftler stützen sich dabei auf die Daten eines amerikanischen Systems zur Erfassung von Nebenwirkungen von Impfungen. Bei diesem VAERS genannten Einrichtung geben Ärzte und Patienten nach einer Impfung freiwillig Rückmeldung über beobachtete mögliche Nebenwirkungen. Insgesamt wurden laut diesen Zahlen nach einer von etwa 1.900 Impfungen über Nebenwirkungen berichtet. Dabei handelte es sich in etwa 6 Prozent der Fälle um schwerere Vorfälle wie Ohnmachtsanfälle, Blutgerinnsel, starke allergische Reaktionen oder Autoimmunstörungen. Lediglich bei den Ohnmachtsanfällen und bei Blutgerinnseln lag die Rate leicht über denen bisher üblichen Impfungen.

Trotz dieser Zahlen blieben noch viele Fragen zum Nutzen und den Risiken der Impfung offen, schreibt die norwegische Medizinerin Charlotte Haug in einem begleitenden Kommentar in „JAMA“. So zeigten die Zahlen, dass durchaus Risiken schwerer Nebenwirkungen bestünden, die es gegen den möglichen Nutzen der Impfung abzuwägen gelte. Dieser Nutzen für Frauen sei langfristig noch immer unsicher, erklärt Haug: Zwar habe sich die Impfung als sehr effektiv gegen eine Infektion mit dem Virus erwiesen, doch inwieweit die Impfung das spätere Krebsrisiko der heute geimpften jungen Frauen wirklich senken könne, könnten erst klinische Langzeitstudien zeigen.

Barbara Slade ( Center for Disease Control and Prevention) et al.: Journal of the American Medical Assiciation(Bd. 302. S. 750) Charlotte Haug: „JAMA“, Bd. 302, S. 795 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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