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Hunde erschnüffeln bei Artgenossen Futterquellen

Erde|Umwelt

Hunde erschnüffeln bei Artgenossen Futterquellen
Hunde riechen am Atem ihrer Artgenossen, ob diese einen Leckerbissen bekommen haben oder nicht. Nur wenn sie solche Duftsignale empfangen haben, begeben sie sich an einem vorher als möglicher Futterplatz bekannten Ort auf die Suche nach Nahrung, berichten Forscher aus Zürich. Eine solche Kommunikation über Futterquellen ist im Tierreich häufig anzutreffen, für Hunde wurde sie bisher jedoch nicht nachgewiesen.

Ob Hunde mit ihren Artgenossen kommunizieren, um Fressen zu finden, testeten die Forscher mit folgendem Versuch: Die Hunde wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei die erste zum Futtersuchen losgeschickt wurde und die zweite sie beobachten konnte. Dazu versteckten die Forscher hinter einem von vier Hindernissen einen Leckerbissen und trainierten die erste Gruppe, das Futter immer beim selben Hindernis zu suchen. Bei einigen dieser insgesamt 13 Hunde nahmen die Wissenschaftler aber die Belohnung nach einigen Versuchen weg. Nicht alle Hunde kehrten also mit verschlungenem Leckerbissen zurück. Dies schien auch die zweite, beobachtende Gruppe der Hunde zu bemerken.

Die beiden Gruppen konnten sich hinterher beschnüffeln: Wenn der erste Hund gerade einen Leckerbissen verschlungen hatte, steuerte der zweite Hund häufig direkt auf das Hindernis mit dem Futter zu ? er hatte ja zuvor beobachtet, wo sein Artgenosse nach Futter suchte. Besonders ausgeprägt zeigte er dieses Verhalten, wenn er zuvor seine Nase ins Maul seines Kollegen gesteckt hatte: Hunde scheinen am Atem ihrer Artgenossen zu riechen, ob diese gerade gefressen haben oder nicht, berichten die Wissenschaftler. Wenn der erste Hund hingegen erfolglos nach Futter gesucht hatte, zeigte der zweite Hund keine Vorliebe für ein bestimmtes Hindernis.

Hunde seien Aasfresser, kommentiert der Psychologe Clive Wynne den Versuch, und es sei für sie günstig, ihre Artgenossen zu beobachten und am gleichen Ort nach Futter zu suchen. Besonders wenn der Atem ihnen verrät, dass sich an diesem Ort tatsächlich Nahrung befindet, denn so vermeiden sie eine erfolglose Suche. Auch andere Tiere wie Ratten, Hühner oder Primaten führen ihre Artgenossen oder Familienmitglieder mit Duftsignalen im Atem oder mit Geräuschen zu Nahrungsquellen. Ob Hunde ihre Artgenossen jedoch auch täuschen können, wie dies Schimpansen tun, lassen die Ergebnisse noch offen.

Marianne Heberlein (Universität Zürich) et al.: Animal Behaviour, doi:10.1016/j.anbehav.2009.05.012 ddp/wissenschaft.de ? Stefanie Strauch
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