Im Versuch an Mäusen und Kaninchen hatte man bereits im Jahr 1983 gezeigt, dass solche unbefruchteten Eizellen sich zu Embryonen entwickeln können, wenn bestimmte Chemikalien auf sie wirken. Dabei bildeten sich vollwertige Embryonen, die Stammzellen enthielten, aus denen sich Muskel- und Nervengewebe bilden konnte. Dieselbe Technik wandten die amerikanischen Forscher daher bei den menschlichen Eizellen an: Tatsächlich entwickelten sich von 22 Eizellen nach fünf Tagen nur sechs zu Embryonen aus wenigen Zellen. Doch keine enthielt die so genannte innere Zellmasse, die die Stammzellen hervorbringt.
Somit bleibt vorerst fraglich, ob die Parthenogenese sich dazu eignet, Stammzellen zu gewinnen, geschweige denn einen gesunden Menschen, einen Klon der Mutter, zur Welt zu bringen. Doch einige Wissenschaftler hoffen damit den ersten Schritt zu einer ethisch weniger umstrittenen Methode der Stammzellengewinnung getan zu haben. Eine einzige Eizelle einer Frau könnte genügen, um beispielsweise Herzmuskelzellen aus Stammzellen zu erhalten. Diese könnten jener Frau im Falle einer Herzmuskelschwäche helfen.
Doch solche Ziele liegen noch in der Zukunft. Bis dahin oder vielleicht für immer bleibt die Parthogenese den Bienen, Ameisen und wenigen anderen Tieren vorbehalten, die per Jungfernzeugung auf ganz natürliche Weise männliche Dronen zur Welt bringen, während die Weibchen aus befruchteten Eizellen schlüpfen.