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Im Trend: Naturbraun

Erde|Umwelt

Im Trend: Naturbraun
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Immer brauner werden die Flüsse, seitdem die Böden weniger sauer sind. Bild: Donald Monteith, UCL
Flüsse und Seen in nordeuropäischen und nordamerikanischen Quellgebieten werden immer brauner. Das haben Forscher bei Untersuchungen von 522 Flüssen in Finnland, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Kanada und den USA herausgefunden. Die Entwicklung gibt jedoch keinen Grund zur Besorgnis ? im Gegenteil: Da der Säuregehalt in den Böden abnimmt, löst sich mehr organischer Kohlenstoff in den Gewässern, und das Wasser nimmt wieder seine natürliche Färbung aus vorindustrieller Zeit an.

Während der vergangenen zwei Jahrzehnte beobachteten Wissenschaftler, dass sich von Siedlungen unbeeinflusste Gewässer zunehmend bräunlich verfärbten. Spekulationen waren die Folge, nach denen die Böden in Folge des Klimawandels oder der Landnutzung abgetragen würden und ins Wasser gelangten. Die Forscher um Donald Monteith gingen nun den wahren Ursachen auf den Grund und griffen dabei auf Messreihen aus den Jahren 1990 bis 2004 zurück. Insgesamt nahmen die gelösten organischen Substanzen zu und die Säure anzeigenden Sulfat- und Chloridionen ab. Die Forscher schließen daraus, dass seit den 1970er Jahren weniger saurer Regen in den betrachteten Ländern niederging. Durch einen geringeren Säuregehalt im Boden löst sich mehr Kohlenstoff im Regenwasser und wird in die Flüsse und Seen gewaschen.

Insgesamt näherten sich die Gewässer mit ihrer braunen Färbung wieder ihrem vorindustriellen Zustand an, erklären die Forscher. Vor Jahrzehnten hatten Umweltforscher noch vor klaren, versauerten Seen in Skandinavien durch den sauren Regen gewarnt. Die braunen Gewässer zeigen den Forscher zufolge an, dass sich die Böden von der Versauerung langsam erholen. Da der saure Regen regional allerdings sehr unterschiedlich niederging und auch andere Faktoren noch hinzukommen können, vermögen die Forscher keine Aussagen über Gewässer in anderen Ländern zu machen.

Donald Monteith (University College, London) et al.: Nature, Bd. 450, S. 537 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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