UV-Licht zeigt Monarch-Schmetterlingen, die wie Zugvögel in den Süden fliegen, ihren Weg von Kanada nach Mexiko. Der für uns nicht sichtbare Teil des Sonnenlichts gibt den Schmetterlingen das Signal zum Aufbruch und dient ihnen zur Orientierung. Die orangefarbenen Monarche haben spezielle UV-Rezeptoren in den Augen, die mit dem Gehirn verbunden sind. So gelingt es ihnen, den fast 5000 Kilometer langen Weg in den Süden zu bewältigen, ohne sich jemals zu verirren. Das fanden Forscher um Jerry Barach heraus, wie die Hebräische Universität von Jerusalem berichtet.
Monarch-Schmetterlinge tun es den Zugvögeln gleich: Von Frühling bis Herbst leben sie in Kanada, dann begeben sie sich auf einen zweimonatigen Flug nach Mexiko und kommen im Frühling wieder zurück. Während ein Zugvogel die Strecke mehrmals in seinem Leben fliegt, ist es für den einzelnen Schmetterling eine One-Way-Reise: Nicht die Tiere, die nach Mexiko fliegen, treten den Rückflug an, sondern ihre Nachkommen. Die Tiere haben nur eine Lebenszeit von mehreren Wochen.
Die Forscher untersuchten das Phänomen, indem sie die Schmetterlinge in einem beleuchteten Flugsimulator fliegen ließen. Filterten sie das UV-Licht heraus, verloren die Monarchen ihre Orientierung. Um die biologische Maschinerie dahinter zu verstehen, untersuchten die Forscher das winzige Gehirn und das Augengewebe der Insekten: Die UV-Wahrnehmung in den Augen und die biologische Uhr im Gehirn sind bei Monarch-Schmetterlingen eng miteinander verknüpft. Das ermöglicht ihnen, pünktlich und auf direktem Weg ihr Ziel zu erreichen, berichten die Wissenschaftler.
Hebräische Universität von Jerusalem, Pressemitteilung
ddp/wissenschaft.de ? Mareile Müller-Merbach