Während sie den Hindernissen beim Graben auswichen, klopften die Nager immer wieder mit dem Kopf gegen die Gangwand, fanden die Forscher heraus. In den reflektierten Wellen dieser Miniaturbeben gab es dabei charakteristische Vibrationsmuster. Aus der Stärke und der Streuung der seismischen Wellen lassen sich Information über Entfernung und Größe von Hindernissen im Untergrund gewinnen. Die Blindmäuse nehmen diese Reflexionen über ihre Pfoten wahr, konnten die Forscher zeigen, als sie einen Teil des Gangsystems so auskleideten, dass die Mäuse Erschütterungen nur am Boden fühlen konnten. Die Wühler blieben davon unbeeindruckt, und fanden im Labyrinth der Gänge problemlos ihre Artgenossen oder künstliche Rüttler, die die Mausvibrationen simulierten.
Bei einer Untersuchung der Tierpfoten fand Kimchi außerdem noch spezielle Rezeptoren für Vibrationen, die die hervorragende Anpassung an das Leben im Untergrund zeigen. Erst vor kurzen hatten israelische und Schweizer Forscher berichtet, dass Blindmäuse zur Orientierung das Erdmagnetfeld nutzen. Das Hauptvorkommen der etwa zehn Zentimeter langen Tiere ist in Vorderasien und Nordafrika.