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In Großstädten auf der ganzen Welt sind europäische Pflanzen am erfolgreichsten

Erde|Umwelt

In Großstädten auf der ganzen Welt sind europäische Pflanzen am erfolgreichsten
Bei der Besiedlung von Städten sind Pflanzen aus Europa weltweit besonders erfolgreich. Das ist das Ergebnis einer Studie zur Verbreitung von Pflanzen in städtischen Lebensräumen, bei der zum ersten Mal weltweit verschiedene Großstädte der nördlichen Hemisphäre untersucht wurden.

Norbert Müller vom Fachbereich Landschaftsarchitektur der FH Erfurt uns seine Kollegen von verschiedenen Universitäten und Botanischen Gärten hatten im vergangenen Jahr unter anderem die Vegetation in Los Angeles, San Francisco, New York, Berlin, Rom und Yokohama untersucht. Dabei ging es um die Frage, welche Wildpflanzen in diesen städtischen Ballungsräumen am erfolgreichsten sind. Denn neben den mit viel Geld angelegten Zierpflanzen und Straßenbäumen machen die Wildpflanzen – häufig auch geringschätzig als Unkräuter bezeichnet – den Hauptanteil der Biomasse in der Stadt aus.

Die Studie verdeutlicht, dass durch den internationalen Handel und mit dem Überwinden biogeographischer Barrieren ab dem 16. Jahrhundert die Pflanzenwelt in Großstädten zunehmend von fremdländischen Arten beeinflusst wird. Dies stellt sich aber beim Vergleich der Großstädte ganz unterschiedlich dar.

So überwiegen unter den fünfzig häufigsten Stadtpflanzen in Berlin und Rom mit siebzig Prozent deutlich die einheimischen Arten. Obwohl in beiden Städten vor allem im 18. und 19. Jahrhundert sehr viele Arten aus Nordamerika und Asien eingeführt wurden, konnten sich nur einige wenige so ausbreiten, dass sie heute sehr häufig auftreten.

Anders in amerikanischen Großstädten, wo der Anteil gebietsfremder Arten über achtzig Prozent ausmacht und aus Europa eingeführte Arten deutlich vorherrschen. So sind zum Beispiel als Straßenbäume eingeführte Arten wie Spitz- und Bergahorn zwischenzeitlich voll eingebürgert und besiedeln die Brachflächen in der Stadt.

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Wie lassen sich diese unterschiedlichen Erfolge grüner Invasoren erklären? Ein Grund ist sicher, dass die europäischen Einwanderer viele ihrer lieb gewonnenen Zier- und Nutzpflanzen nach Amerika mitbrachten und kultivierten. Durch die rasch wachsenden Städte im 17. und 18. Jahrhundert und die neu entstandenen urbanen Standorte fanden die europäischen Stadt- und Zierpflanzen günstige Bedingungen für ihre Einbürgerung.

In Europa ist das anders. Zwar wurden hier mindestens genau so viele Zierpflanzen aus anderen Kontinenten eingeführt. Das Wachstum der Städte und damit die Anpassung der heimischen Pflanzenwelt bis zur Entwicklung eigener Stadtarten setzte jedoch bereits vor dem Fallen der biogeographischen Barrieren ein, erklären die Forscher.

idw
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