Drei Wochen nach der Injektion berichteten 73 Prozent der Probanden, die Botulinum erhalten hatten, von einem Rückgang der Schmerzen um mindestens 50 Prozent. In der Kontrollgruppe konnten nur 25 Prozent eine Schmerzlinderung feststellen. Nach acht Wochen wirkte das Medikament noch bei 60 Prozent der Patienten. Aber nur 13 Prozent bemerkten eine Linderung nach der Salzlösung. Außerdem verbesserte die Injektion die Beweglichkeit der Behandelten. Anhand von Fragebögen ermittelten die Forscher, wie gut die Probanden mit täglichen Aktivitäten wie Gehen, Heben und Wandern zurechtkamen. 67 Prozent berichteten, dass das Gift ihre körperlichen Funktionen gesteigert hätte.
Worauf genau die schmerzlindernde Wirkung des von einem Bakterium produzierten Gifts zustande kommt, wissen die Forscher noch nicht. Sie vermuten, dass das Medikament die Menge und Schwere der Muskelspasmen reduziert. Außerdem könnte es auf die Schmerzrezeptoren oder die zuführenden sensorischen Fasern wirken. Allerdings lässt die lindernde Wirkung nach drei bis vier Monaten nach. In weiteren Studien wollen die Forscher nun herausfinden, ob eine erneute Injektion weiterhin die Schmerzen reduziert oder ob die Wirkung dann nachlässt.