Um herauszufinden, warum manche Teilnehmer bei des Tests dennoch gut abschnitten, beobachteten die Forscher die Hirnaktivität der Probanden mit einem bildgebenden Verfahren. Die Wissenschaftler fanden, dass die Aufgabe bei allen Getesteten große Teile des Stirnhirns und des Scheitellappen aktivierte. Bei den Gedächtniskünstlern unter den Probanden fanden die Forscher zudem einige Hirnregionen, die andere regsame Großhirnabschnitte in ihrer Aktivität deutlich überstiegen.
Gray und seine Kollegen glauben, dass dieser Unterschied in der Aktivität es einigen Versuchspersonen ermöglichte, sich geistig auf die Wortlisten zu fokussieren. Störende Impulse, etwa aus benachbarten Hirnteilen, wurden von den stark aktivierten Hirnzentren erfolgreich unterdrückt. Das erlaubte es dem Gehirn, seine begrenzten Gedächtniskapazitäten für die Wortlisten frei zu halten.
Ein gutes Testresultat bei den Versuchen zeugte nach Auffassung von Gray und seinen Kollegen von einer hohen „fluiden Intelligenz“. Im Gegensatz zur „kristallinen Intelligenz“, die vor allem von guter Schulbildung zeugt, ermöglicht sie eine schnelle Orientierung in neuen und komplizierten Situationen. Die durchschnittliche fluide Intelligenz eines Menschen gilt weitgehend als angeboren, unterliegt nach Auffassung vieler Psychologen dennoch starken Schwankungen. So kann etwa eine gute Motivation bei einer komplizierten Aufgabe die fluide Intelligenz sprunghaft ansteigen lassen.