Dabei bauen sie in ihr Skelett Substanzen ein, deren Anteil abhängig vom Salzgehalt und der Temperatur des Wassers ist.
Ist beispielsweise die Wassertemperatur höher, speichern die Korallen mit dem Kaziumkarbonat mehr vom gewöhnlichen Sauerstoffisotop. Ist es dagegen kälter, bauen sie verstärkt das schwere Sauerstoffisotop ein. Anders beim Salzgehalt des Meerwassers, denn je salzärmer das Wasser ist, umso weniger schweren Sauerstoff enthält es. Die Korallen können demzufolge weniger davon in ihr Knochenmaterial einlagern. Aus dem Verhältnis dieser Stoffe können die Forscher nun Rückschlüsse über den Temperaturverlauf der vergangenen Jahrzehnte ziehen.
Die Daten von 1935 bis 1994 ergaben einen Zyklus, der sich alle 12 bis 15 Jahre wiederholt, berichtet Greer. Das könnte auf ein regelmäßiges Erwärmen und Abkühlen des Atlantiks hindeuten. Auch mehrere tausend Jahre alte fossile Korallen zeigten ein solches Muster. Die Spanne zwischen den Wiederholungen war mit 16 bis 20 Jahren jedoch größer.