Auch den Heringsfischern in Nord- und Ostsee drohen düstere Zeiten. Eine Verringerung der Herings-Fangmenge um mehr als 30 Prozent für den Bestand der westlichen Ostsee scheint nach Berechnungen der Wissenschaftler erforderlich. Innerhalb von vier Jahren hat sich damit die erlaubte Fangmenge auf diesen zwischen Nord- und Ostsee hin und her wandernden Bestand halbiert.
„Entgegen den Empfehlungen der Wissenschaftler sind die Quoten in den letzten Jahren nur moderat gekürzt worden, damit wurde offensichtlich der Schonungsbedarf des Bestandes verfehlt“, sagt Karoline Schacht, Fischereiexpertin beim WWF. „Die Fischereipolitik muss ihren Kurs stärker an Forschungsergebnissen ausrichten.“ Derzeit sei die betroffene Heringsfischerei etwa doppelt so hoch wie nachhaltig wäre. Gleichzeitig ist die Heringspopulation auf einem historischen Tiefstand. Der WWF fordert dringend einen langfristigen Wiederaufbauplan für den Ostseehering, der die besonderen Empfindlichkeiten berücksichtigt.
Foto: Gilbert von Ryckvorsel / WWF-Canada