Fettrezeptoren sitzen im Gegensatz zu anderen Geschmackssensoren jedoch nicht nur im Mund, sondern im ganzen Körper, stellten Gilbertson und seine Kollegen fest. Wenn ein Mensch Fett isst, senden die Fettrezeptoren im Darm chemische Botenstoffe ins Gehirn, wodurch sich ein Sättigungsgefühl einstellt. Bei einigen Menschen sind diese Rezeptoren allerdings nicht sehr empfindlich. Sie essen deshalb mehr fettige Nahrungsmittel als Menschen mit sensibleren Rezeptoren.
Die Forscher wollen die Rezeptoren nun mit Nanopartikeln täuschen. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, dürfen jedoch nur Rezeptoren im Darm angesprochen werden, welche die Nahrungsaufnahme kontrollieren. Die Nanopartikel bestehen aus Fett und sind nur einige Millionstel Millimeter groß ? also klein genug, um leicht durch winzigste Öffnungen in der Zellmembran zu schlüpfen.
Auf die Nanopartikel werden sowohl ein spezielles Erkennungsmolekül als auch ein bestimmter Wirkstoff geladen. Das Erkennungsteilchen sorgt dafür, dass der Wirkstoff nur in den Fettzellen im Darm abgeladen wird. Er regt die Zellen dazu an, mehr Botenstoffe auszuschütten. Wird Fett verdaut, werden diese vermehrt gebildeten Botenstoffe zum Gehirn transportiert. So werde schon bei der Einnahme einer kleinen Mahlzeit ein Sättigungsgefühl ausgelöst, erklären die Wissenschaftler. Gilbertson und seine Kollegen arbeiten zurzeit an der Entwicklung dieses Wirkstoffs.