Die Erwärmung des Klimas kann Vogelpopulationen drastisch reduzieren, behauptet ein internationales Forscherteam in „Science“. Wenn sich durch die Erwärmung die Winter verkürzen, schlüpfen viele Vögel zu Zeiten, in denen es in der Umgebung nicht ausreichend Nahrung gibt und die Vogeleltern mit der Fütterung des Nachwuchses überfordert sind.
Das Forscherteam um Donald Thomas von der kanadischen Universität Sherbrook hat Blaumeisen in einem Eichenwald in Südfrankreich untersucht. Die Population ist aus einem Brutgebiet eingewandert, in dem die Anzahl der Raupen nach Frühlingsbeginn zwei Wochen früher ihren Höhepunkt erreicht. Genau zu dieser Zeit schlüpfen auch die Meisenküken und konnten daher in ihrem Ursprungsgebiet von ihren Eltern gut mit Nahrung versorgt werden.
Im ihrem neuen Brutgebiet schlüpften die Vögel nun allerdings vor dem Maximum der Raupenzahl. Die Population der Blaumeisen wurde daher durch Nahrungsmangel deutlich dezimiert, schreiben die Forscher. Auch eine Klimaerwärmung könnte Schlüpfzeiten zeitlich vom Nahrungsmaximum trennen und hätte daher ähnliche Auswirkungen.
Andreas Wawrzinek
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