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Konsum zerstört globale Ökosysteme

Wege zu einem ökologisch verantwortlichen Wohlstandsmodell

Konsum zerstört globale Ökosysteme
Exzessiver Konsum ist mitverantwortlich für die Zerstörung der globalen Ökosysteme: Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht „Zur Lage der Welt 2010“ des führenden US-amerikanischen Umweltinstituts Worldwatch, dessen deutsche Ausgabe Mitte März erschienen ist. Umweltfreundliche Technologien oder staatliche Maßnahmen würden allein nicht ausreichen, um die Menschheit vor schweren Klima- und Umweltschäden zu schützen – dafür brauche es auch einen grundlegenden Wandel des Konsumverhaltens. Derzeit übernutzt die Weltbevölkerung die natürlichen Kapazitäten der Erde um rund ein Drittel.

Bei der Vorstellung des Berichts sagte Erik Assadourian, einer der Direktoren des Washingtoner Worldwatch Instituts und Hauptautor des Buches: „Noch ist Konsumismus das kulturelle Leitbild, das Menschen Sinn, Zufriedenheit und gesellschaftliche Akzeptanz in dem suchen lässt, was sie konsumieren. Doch die Menschheit wird umdenken müssen. Wenn wir den Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation verhindern wollen, brauchen wir nichts Geringeres als eine Umwälzung der herrschenden kulturellen Muster.“

Nach Ansicht von Gerd Billen, Vorsitzender des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), geht es letztendlich nicht um Verzicht, sondern darum, das Umdenken als Chance zu begreifen: „Der Kunde bekommt ein Produkt und gleichzeitig handelt er klimafreundlich und schont unsere Rohstoffe. Damit der Verbraucher Klima- und Umweltschutz im Alltag besser leben und umsetzen kann, treten die Verbraucherorganisationen gegenüber Politik und Wirtschaft für hohe Umwelt- und Sozialstandards sowie transparentere Kennzeichnungssysteme ein.“

Für eine konzertierte Aktion von Politik, Wirtschaft und Bürgergesellschaft plädiert Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung: „Nach dem Unvermögen der Regierungen, sich auf eine globale Antwort auf den Klimawandel zu verständigen, kommt es umso mehr auf die aufgeklärten Bürger an. Jeder einzelne kann zum Vorreiter für ein nachhaltiges Wohlstandsmodell werden. Wir alle können dazu beitragen, umweltfreundliche Produkte und fairen Handel zu fördern. Aber letztlich kann individuelles Verhalten die großen Weichenstellungen in der Energie-, Verkehrs- oder Steuerpolitik nicht ersetzen. Verantwortlicher Konsum, schärfere Standards für Industrie und Landwirtschaft sowie Lenkungsinstrumente wie die Ökosteuer gehören zusammen.“

Die entscheidende Rolle des Staates auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft betont auch Hendrik Vygen, Mitglied im Vorstand Germanwatch

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e.V.: „Der Staat muss die Rahmenbedingungen setzen, die es Bürgern ermöglichen, nachhaltig zu handeln. Nachhaltiges Handeln muss zum Normalfall werden, nicht-nachhaltiges Handeln hingegen teurer und reguliert. Nicht nur mit Gesetzesinitiativen wie dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz kann der Staat wichtige Akzente setzen. Mit einer klimafreundlich ausgerichteten öffentlichen Beschaffung könnte der Staat zum Vorbild werden, Investitionsströme in Richtung nachhaltiger Produkte und Unternehmen lenken und gleichzeitig für eine deutliche Reduzierung unseres CO2-Haushalts sorgen.“

Die deutsche Ausgabe von „2010 State of the World: From Madison Avenue to Mad Max?“ des Worldwatch Instituts ist unter dem Titel „Zur Lage der Welt 2010. Einfach besser leben. Nachhaltigkeit als neuer Lebensstil“ im oekom-Verlag erschienen: Mit Vorworten von Muhammad Yunus, Ralf Fücks und Klaus Milke sowie Sonderbeiträgen von Gerhard de Haan und Germanwatch. Mitherausgeber der deutschen Ausgabe sind die Heinrich-Böll-Stiftung und Germanwatch (März 2010, ISBN 978-3-86581-202-5, 300 Seiten, 19,90 Euro).

Quelle: Germanwatch/Heinrich-Böll-Stiftung

Bild: Fotolia

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