Laut Bovens Berechnungen würde die Zahl abgestorbener Embryonen jedoch auf mehrere Millionen ansteigen, würde alle Frauen auf die Pille verzichten und stattdessen auf natürlichem Wege verhüten. Bei diesen Techniken, beispielsweise der Kalendermethode oder das Messen der Körpertemperatur, bestimmen Paare die fruchtbaren Tage der Frau und verzichten an diesen dann auf Geschlechtsverkehr.
Die Sicherheit dieser natürlichen Verhütungsmethoden basiere nur zum Teil darauf, dass eine Befruchtung der Eizelle verhindert wird, begründet Bovens seine Abschätzung. Denn häufig komme es dabei dennoch zu einer Befruchtung, doch die Eizelle kann sich nicht immer erfolgreich in der Gebärmutter einnisten und stirbt ab.
Auch ohne jede Verhütung gelingt diese Einnistung nur bei jeder zweiten befruchteten Eizelle, schätzen Mediziner. Die Hälfte der entstehenden Embryonen geht also ohne jeglichen Eingriff von außen zugrunde. Praktiziert ein Paar eine natürliche Verhütungsmethode, liege dieser Anteil sogar noch höher, da die Befruchtung häufiger an Tagen am Rande des fruchtbaren Zeitraums erfolgt, argumentiert Bovens. Wird die Zahl der abgestorbenen Embryonen als Kriterium genommen, seien Kondome besonders günstige Verhütungsmittel, da hier meist erst gar keine befruchteten Eizellen entstehen, so Bovens.