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Kopfwackeln hilft im Gespräch

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Kopfwackeln hilft im Gespräch
Bewegungen des Kopfes beim Sprechen helfen dem Gesprächspartner, den Inhalt des Gesagten zu verstehen. Kanadische und japanische Sprachwissenschaftler konnten die Bedeutung des so genannten visuellen Sprachrhythmus für die Verständlichkeit von Sprache erstmals nachweisen. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Psychological Science (November-Ausgabe).

Nahezu alle Menschen bewegen den Kopf, wenn sie sprechen. Bisher nahmen Sprachforscher an, solche Bewegungen unterstützten die Satzmelodie, indem sie Betonungen verstärken und den Unterschied zwischen einer Frage und einer Aussage verdeutlichen. Kevin Munhall von der Queens-Universität in Kingston (Kanada) und seine Kollegen aus Vancouver und Kyoto (Japan) stellten jedoch fest, dass der Rhythmus der Kopfbewegungen offenbar auch grundsätzlich die Verständlichkeit des Gesagten beeinflusst.

Um diese Vermutung zu überprüfen, nahmen die Forscher Kopfbewegungen japanischer Testpersonen während des Sprechens auf und übertrugen das Bewegungsmuster auf ein animiertes Modell eines Kopfes. Anschließend zeigten sie zwölf jungen Japanern den animierten Film, in dem der Sprecher vor einem lauten Hintergrund Sätze vorsprach. In einem Teil der Tests ließen die Forscher den Kopf im natürlichen Rhythmus wackeln, in anderen Teilen veränderten sie jedoch das Bewegungsmuster oder entfernten die Bewegungen vollständig.

Das Ergebnis war eindeutig: Führte der Kopf während des Sprechens die natürlichen Kopfbewegungen aus, konnten die Probanden viel mehr Wörter und Silben verstehen als wenn falsche oder gar keine Bewegungen die Sprache begleiteten. Dies sei das erste Mal, dass eine solch grundlegende Funktion des visuellen Sprachrhythmus nachgewiesen werden konnte, berichten die Forscher. Sie vermuten, die Bewegungen könnten Signale vermitteln, die dem Zuhörer helfen, den Sprachfluss in übersichtliche Abschnitte zu unterteilen. Neben den Kopfbewegungen seien jedoch auch Gesten und Gesichtsausdrücke wichtig, um die Bedeutung gesprochener Sätze zu verstehen.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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