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Korallenriffe züchten ? Können so die bedrohten "Regenwälder der Meere" gerettet werden?

Erde|Umwelt

Korallenriffe züchten ? Können so die bedrohten "Regenwälder der Meere" gerettet werden?
Riffe gelten wegen der enormen biologischen Vielfalt ihrer Bewohner als die „Regenwälder der Meere“. Wie stark deren Gefährdung ist, wurde unlängst auf einer Riff-Konferenz in Bali betont, auf der man den Anteil der bereits zerstörten Riffe weltweit auf etwa 25 Prozent schätzte. Den Rest, so befürchten Experten, ereile dieses Schicksal innerhalb der nächsten 20 Jahre.

Zum Schutz dieser einzigartigen Bauwerke des Lebens geht die in der Karibik ansässige Firma Applied Marine Technologies einen ungewöhnlichen Weg: Finanziert durch betuchte Auftraggeber wie Rolling Stones-Frontmann Mick Jagger, züchtete sie Hunderte von Korallenstöcken und setzte diese nahe der Karibikinsel Mustique aus. Dadurch sollen die verheerenden Folgen des Hurricanes Lenny vom letzten Jahr behoben werden. Ein Riff brauche zwar Tausende von Jahren, um heranzuwachsen, sagt Firmenchef Alan Lowe, doch einzelne Bereiche davon entwickeln sich relativ rasch und können durchaus in ein Riff verpflanzt werden.

Vor einigen Monaten begann Lowe mit der Aufzucht von etwa 25.000 Korallentieren in 128 flachen Tanks. Darin befanden sich kleine Korallenkolonien, die durch ein patentiertes Verfahren zu besonders starker Vermehrung angeregt wurden. Um die Tiere ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen, werden täglich fast fünf Millionen Liter Meerwasser in die Tanks und wieder zurück in den Ozean gepumpt.

Derzeit setzen Lowe und sein Team mehr als 900 kultivierte Korallenstöcke nahe der Karibikinsel Mustique aus, die dort 29 kleine, von mehr als 30 Korallenarten bewohnte Riffe bilden werden. Um die Korallen anzusiedeln, wurden große, mit zahlreichen Löchern versehene Zementkugeln versenkt, auf welche Taucher die Korallenstöcke „aufpflanzen“.

Ähnliche Aktionen, bei denen Korallenstöcke im Bereich von durch Hurricanes oder Schiffe zerstörten Riffe wieder angesiedelt wurden, gab es bereits Mitte der 70er Jahre in den Gewässern vor Florida. Die vergangenen 25 Jahre repräsentieren zwar nur einen sehr kurzer Zeitraum im Leben eines Riffs, doch haben bislang immerhin 90 Prozent dieser Transplantate überlebt.

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So verlockend die Korallenzüchtung auch ist, Wissenschaftler bezweifeln, dass damit das globale Überlebensproblem der Riffe gelöst werden kann. Businessman Lowe hält jedoch dagegen, dass seine resistenteren Korallen unter Bedingungen aufgewachsen sind, die es ihnen erlauben, die durch die globale Klimaerwärmung hervorgerufenen, höheren Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad zu tolerieren. Sollten seine angepflanzten Riffe das nächste Jahr überleben, sind weitere Vorhaben im Bereich von Jamaica geplant. (abc news)

Olaf Elicki
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