Nicht Schönheit, sondern Sicherheit zählt bei der Partnerwahl der weiblichen Winkerkrabben. Sie bevorzugen Männchen, die ihnen den Schutz einer Höhle bieten können. Das berichten Wissenschaftler aus Panama in der Fachzeitschrift Animal Behaviour (Bd. 66, S. 89).
Als Locksignal für die Weibchen dient ein gewölbter Sandwall, den die männlichen Tiere vor den Eingang ihrer Höhle bauen. Die exakte Form und auch das Material des Signals scheint dabei jedoch nebensächlich zu sein, wie John Christy vom Smithsonian-Tropeninstitut in Panama und seine Kollegen feststellten. Denn auch künstliche Signale aus Stein oder Holz konnten die Weibchen zu den Höhlen locken.
Die Qualität des Partners selbst scheint damit nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, da das Locksignal primär Sicherheit für das Weibchen verspricht. Die Gefährdung der kleinen Krabben etwa durch Strandvögel hat sich somit direkt auf das Werbeverhalten der Winkerkrabben ausgewirkt, erklären die Forscher.
Den Effekt ihrer Sandbauten verstärken die männlichen Winkerkrabben offenbar noch dadurch, dass sie mit ihrer einen, sehr großen Schere winken. Trotz allem besuchen die Krabbenweibchen erst eine Reihe verschiedener Höhlen, bevor sie sich endgültig für einen Partner entscheiden.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann