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Krebse riechen Krankheit

Erde|Umwelt

Krebse riechen Krankheit
Karibik-Langusten meiden Artgenossen, wenn diese an einem Virus erkrankt sind. Sie halten sich sogar von infizierten Genossen fern, wenn diese noch keine Krankheitssymptome zeigen und noch nicht ansteckend sind. Damit verhindern die Tiere die Verbreitung von Krankheiten.

Gesunde Langusten der Art Panulirus argus sind eigentlich gesellige lebende Meeresbewohner. Amerikanische Forscher beobachteten, dass mehr als 56 Prozent der Tiere gemeinsam in einem Schutzraum lebten und weniger als 44 Prozent Einzelgänger waren. Dagegen lebten nur 7 Prozent kranker Langusten in einer gemeinsamen Höhle. Die Karibik-Langusten können an einem Virus namens Panulirus argus1 (PaV1) erkranken, der jugendliche Tiere befällt und für sie tödlich ist. Er wird durch direkten Kontakt und bei ganz jungen Krebsen durch das Meerwasser übertragen.

Auch in Laborexperimenten konnten die Forscher um Marc Butler zeigen, dass gesunde Langusten kranke Individuen meiden. In den Versuchen konnten die Krebse wählen, alleine einen leeren Bau zu besiedeln oder einen Unterschlupf mit einem gesunden Tier zu bewohnen. In weiteren Tests konnten die Tiere sich zwischen einem unbewohnten Zufluchtsort oder einem Schutzraum mit einem erkrankten Tier entscheiden. Im Unterschied zu den gesunden Krebsen machten erkrankte Langusten dabei keinen Unterschied bei der Wahl eines Wohnortes.

60 Prozent der gesunden jugendlichen Langusten, die im Labor mit infizierten Tieren zusammengesperrt wurden, starben innerhalb von 80 Tagen. Dagegen bleibt die Verbreitung von PaV1 in jungen Langusten in Florida unter sieben Prozent und erhöht sich auch nicht bei zunehmender Dichte des Bestands.

Die Langusten erkennen ihre kranken Artgenossen wahrscheinlich an chemischen Abbauprodukten, die von den kranken Tieren ausgeschieden werden. Chemische Signalstoffe spielen bei Langusten auch eine Rolle bei der Ausbildung von Hierarchien, der Partnerwahl und der Nahrungssuche.

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Marc Butler ( Old Dominion University, Norfolk) et. al: Nature (Bd. 441, S. 421) ddp/wissenschaft.de ? Beate Förster
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