Kinder um den beschädigten Kernreaktor bei Tschernobyl leiden öfter an Schilddrüsen-Krebs. Das berichten japanische Forscher im Fachmagazin “The Lancet” (Bd. 358, S. 1965).
Die Forscher analysierten die Daten von über 21.000 Kindern, die zwischen 1983 und 1989 im Umkreis von 150 Kilometern um das Kernkraftwerk zur Welt gekommen sind. Dabei zeigte sich, dass die meisten Schilddrüsen-Krebs-Patienten vor der Reaktorkatastrophe 1986 geboren wurden. Unter den 32 registrierten Fällen war nur gerade ein Kind, das danach zur Welt kam, fanden die Forscher. Sie fordern nun ein spezielles Vorsorgeprogramm für Kinder, die zur Zeit der Katastrophe jünger als zehn Jahre alt waren.
Marcel Falk
Teilen: