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Kurz und simpel wirkt schlauer als lang und kompliziert

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Kurz und simpel wirkt schlauer als lang und kompliziert
Unnötig lange Wörter und ein komplizierter Schriftsatz verleiten Leser zu einer schlechten Meinung über die Intelligenz des Autors. Zu diesem Ergebnis gelangt eine amerikanische Forschergruppe um Daniel Oppenheimer. Demnach lassen sich Leser durch klare Worte und einen einfachen Zeichensatz stärker beeindrucken als durch ein ausgefeiltes Vokabular und ein überladenes Schriftbild.

In ihrer Studie legten Oppenheimer und seine Kollegen den Testpersonen verschiedene Textproben vor. Diese stammten aus Schülerbewerbungen, Doktorarbeiten und philosophischen Werken und waren abgefasst in zwei unterschiedlichen Schriftarten, der in vielen Büchern verwendeten „Times New Roman“ und der künstlerisch wirkenden Schrift „Juice“.

Das Urteil der Testpersonen über die Intelligenz des Autors fiel besser aus bei einfacher geschriebenen Texten mit einem leicht zu lesenden Zeichensatz. Dagegen erzielten überflüssig lange Wörter und ein komplexeres Schriftbild genau das Gegenteil. Die Art der Schrift spielte deshalb eine Rolle, weil sie die Lesegeschwindigkeit beeinflusst. Ein schwerer lesbares Schriftbild veranlasste die Probanden zu einem negativen Urteil über die Intelligenz des Autors. Sollten sie aber den Einfluss des Zeichensatzes auf den Lesefluss unberücksichtigt lassen, fiel die Einschätzung genau gegenteilig aus, erklärt Oppenheimer.

Der Lesefluss kann allerdings auch auf andere Weise abgebremst werden. Im letzten Teil der Studie bekamen die Probanden Texte vorgesetzt, die entweder mit ausreichend oder mit sehr wenig Tinte gedruckt waren. Obwohl die blasse Schrift das Lesen behinderte, gaben Testpersonen richtigerweise nicht dem Autor dafür die Schuld und hielten ihn daher auch nicht für wenig intelligent. „Eines scheint jedenfalls sicher zu sein“, schlussfolgert Oppenheimer: „Schreib so einfach und deutlich wie möglich, dann hält man dich eher für intelligent.“

Daniel Oppenheimer ( Princeton-Universität, New Jersey) et al.: Journal of Applied Cognitive Psychology (doi: 10.1002/acp.1178). ddp/wissenschaft.de ? Martina Feichter
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