Eine der wichtigsten Ursachen für die dramatische Entwicklung ist in der Jagd nach Elfenbein zu sehen – der Handel mit Elefantenprodukten hat eine lange Tradition in der Region. Auch durch Konflikte mit dem Menschen seien allein auf Sri Lanka 1997 126 von 4000 Tieren getötet worden. Nach Ansicht von Elizabeth Kemf, einer der Autoren der Studie, provoziert der immer stärker eingeschränkte Lebensraum der Elefanten geradezu Auseinandersetzungen mit dem Menschen.
Hinzu kommt, dass nicht nur der Lebensraum, sondern auch die traditionellen Wanderrouten der Tiere zunehmend zerstört werden. So kommt es immer öfter vor, dass verstörte und ausgehungerte Elefanten Menschen angreifen. Hunderte von Toten jedes Jahr sind die Folge. Nicht zuletzt deshalb werden die Tiere nicht nur von Elfenbeinjägern, sondern auch von Bauern getötet.
Besonders kritisch ist die Lage in Kambodscha und Vietnam. Innerhalb des letzten Jahrzehnts sank die Zahl der Elefanten hier von 2000 auf 400 (Kambodscha) bzw. von 1500 auf 150 (Vietnam). Die Elfenbeinjagd stört außerdem ganz empfindlich das biologische Gleichgewicht der Populationen. Da – im Gegensatz zu ihren afrikanischen Verwandten – bei Asiatischen Elefanten nur weibliche Tiere Stoßzähne haben, verzerrt sich das Geschlechterverhältnis in beträchtlichem Maße. Von diesem Mißverhältnis sind vor allem Südindien, Kambodscha und Vietnam bereits betroffen.
Ursprünglich reichte das Verbreitungsgebiet des Asiatischen Elefanten von Syrien über den Irak bis zum Gelben Fluß in China. Heute findet man ihn nur noch zwischen Indien und Vietnam und in einer winzigen Population in der südchinesischen Provinz Yunnan.