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Langfinger mit Fußballtalent

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Langfinger mit Fußballtalent
Ihre sportlichen Fähigkeiten können Frauen direkt an ihrem Ringfinger ablesen: Ist er länger als der Zeigefinger, so ist eine Begabung für Fußball, Tennis oder Laufsportarten wahrscheinlicher. Das haben britische Forscher um Tim Spector vom St. Thomas Hospital in London herausgefunden. Solch ein Fingertest könnte auch bei der Suche nach Sporttalenten unter Jugendlichen helfen.

Die Forscher untersuchten 607 Frauen, die sie aus einer Datenbank von Zwillingen am St. Thomas Hospital rekrutierten. Von diesen 25- bis 79-jährigen Frauen lagen bereits Röntgenbilder der linken und rechten Hand vor. Aus den Bildern bestimmten die Forscher die Fingerlängen. Dann verglichen sie das Verhältnis von Zeige- zu Ringfinger mit dem selbst eingeschätzten sportlichen Niveau der Frauen. Diese Selbsteinschätzung ergab sich aus einem Fragebogen, der die ausgeübten Sportarten und das erreichte Niveau in fünf Stufen abfragte. So konnten die Frauen berichten, ob sie nur zu Schulzeiten sportlich aktiv waren oder bis in eine Landesliga kamen.

Je länger der Ringfinger im Vergleich zum Zeigefinger, desto sportlicher waren die untersuchten Frauen, stellten die Forscher fest. Bei den elf untersuchten Sportarten trat dieser Zusammenhang bei Fußball, Tennis und Laufsportarten am deutlichsten zu Tage. Schon in früheren Studien hatten Wissenschaftler Ähnliches für Männer gezeigt. So haben Profifußballer längere Ringfinger als Amateure. Spielen sie auf internationalem Niveau, ist der Effekt noch deutlicher.

Über den Grund für diesen Zusammenhang zwischen Fingerverhältnis und Sportlichkeit können die Forscher wenig sagen. Einige Wissenschaftler vermuten, dass bereits im Mutterleib Hormone die künftigen sportlichen Fähigkeiten und die Fingerlänge des Kindes beeinflussen. Der Mediziner Spector konnte allerdings durch die Untersuchung an Zwillingen zeigen, dass genetische Faktoren überwiegen. Dies wäre auch deswegen plausibel, weil sportliche Eltern meist auch sportliche Kinder haben.

Tim Spector (St. Thomas Hospital, London) et al.: British Journal of Sports Medicine, DOI: 10.1136/bjsm.2006.027193 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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