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Leben ohne Medikamente nach Nierentransplantation

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Leben ohne Medikamente nach Nierentransplantation
Nach einer Transplantation müssen Patienten normalerweise ihr Leben lang Medikamente einnehmen, die den Angriff ihres Immunsystems gegen das neue Organ unterdrücken. Amerikanische Forscher hoffen nun, zumindest bei Nierentransplantationen ohne diese Mittel auskommen zu können. In einer kleinen klinischen Studie mit vier Patienten ist ihnen das bereits gelungen, wie sie jetzt auf einem Kongress der amerikanischen Transplantations-Gesellschaft in Miami berichteten.

Das neue Vorgehen der Forscher: Sie transplantierten neben der Niere auch Knochenmark des Spenders. Da das Mark wichtige Zellen des Immunsystems enthält, entstand dadurch bei dem Empfänger eine gemischte Körperabwehr, die die neuen Nieren als eigenes Gewebe ansah und tolerierte. Auf Medikamente konnte nach der Behandlung daher verzichtet werden.

Die vier Teilnehmer der Studie hatten Knochenkrebs, der gleichzeitig mit der Übertragung des Knochenmarks behandelt werden konnte. Die Patienten hätten unter normalen Bedingungen schlechte Aussichten gehabt, da Krebskranke keine neuen Nieren erhalten. Gleichzeitig hätten Ärzte auch den Krebs nicht behandelt, wenn die Nieren nicht arbeiten. Daher kamen Megan Sykes von der medizinischen Fakultät in Harvard und ihre Kollegen auf die Idee, die Patienten mit einer Kombination von Knochenmark und Spendernieren zu therapieren. Die Forscher sind sich jedoch sicher, dass von einer kombinierten Übertragung auch Nierenpatienten ohne Krebs profitieren können.

Den ersten Patienten aus der Versuchsreihe haben die Mediziner bereits vor zwei Jahren behandelt. Er ist nach Angaben der Ärzte wohlauf. Ein weiterer Patient muss trotz der Behandlung Medikamente zu sich nehmen, gestehen die Forscher ein. Das Immunsystem der gespendeten Niere wollte den Körper des Empfängers angreifen und muss daher unterdrückt werden. Allerdings ist die Dosis der dafür notwendigen Medikamente vergleichsweise gering.

ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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