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Leptin schlägt aufs Gedächtnis

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Leptin schlägt aufs Gedächtnis
Das als Appetitregulator bekannte Hormon Leptin könnte auch einen negativen Einfluss auf das Gedächtnis haben. Das zeigen Studien aus den USA und Großbritannien. Den Ergebnissen zufolge können hohe Konzentrationen des Hormons Gedächtnisprobleme auslösen, die bis zu alzheimerähnlichen Ausfällen reichen.

Das Hormon Leptin ist wird von Fettzellen produziert und wirkt appetithemmend. Wissenschaftler führen diese Wirkung darauf zurück, dass das Hormon im Gehirn verschiedene Regelkreise des Stoffwechsels beeinflusst und die Produktion wichtiger Botenstoffe reguliert. Eine immer größere Zahl von Studien zeigt jedoch, dass Leptin auch die Aktivität der Gehirnzellen beeinflusst. Das konnten Forscher besonders bei Patienten mit Übergewicht und Diabetes nachweisen, erklärte Jenni Harvey von der Universität in Dundee (GB) auf der Jahrestagung der Biochemischen Gesellschaft in Glasgow. So können Diabetespatienten kurzzeitige Gedächtnisausfälle haben, aber auch Symptome, die denen der Alzheimerkrankheit ähneln.

Der Biologe Matthew Wayner von der University of Texas in San Antonio (USA) konnte Ähnliches in Versuchen mit Ratten belegen. Das Hormon störte die so genannte Langzeitpotenzierung, bei der eine Nervenzelle für ein Signal empfindlicher wird, je häufiger sie es empfängt. Dieser Prozess ist für Lernen und Gedächtnis von Bedeutung. Spritzten Wayner und seine Kollegen Leptin in den Hippocampus, die Lernregion des Gehirns, zeigten die Tiere zwar eine verstärkte Langzeitpotenzierung. Allerdings macht eine sehr hohe Dosis des Hormons diesen Effekt wieder zunichte, ergaben weitere Untersuchungen der Arbeitsgruppe.

Da Übergewichtige häufig zu große Mengen des Appetithormons produzieren, könnten sie besonders anfällig für Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten sein. Insbesondere angesichts der wachsenden Zahl Übergewichtiger und möglicher Lernschwierigkeiten übergewichtiger Kinder sollte der Zusammenhang zwischen Leptin und Gehirnfunktion weiterhin genauer untersucht werden, appelliert Harvey.

Nature, Online-Dienst

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