Gasentladungslampen mit den spezifischen Lichtspektren von normalem Kohlenstoff und dem Kohlenstoff-Isotop C-13 ermöglichen den genauen Nachweis von Ausscheidungsprodukten im Atem des Patienten. Das Nachweisgerät sei einfach gebaut und der Test könne preisgünstig durchgeführt werden, sagte der Direktor des Instituts für Medizintechnik der Medizinischen Universität, Ewald Konecny. Der Test habe zudem eine größere Diagnose-Sicherheit als andere Atemtests.
Diese und andere Verbesserungen oder gänzlich neue Methoden wurden auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik vorgestellt, die bis zum Wochenende in der Medizinischen Universität Lübeck stattfand.
Das 1979 entdeckte Magenbakterium gilt als maßgeblicher Verursacher von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und kann mit Antibiotika wirksam bekämpft werden. Bei Atemtests macht man sich seine Fähigkeit zu Nutze, Harnstoff in seine Bestandteile Stickstoff und Kohlendioxid zerlegen zu können. Der Arzt gibt dem Patienten Harnstoff, der mit dem nicht-radioaktiven Kohlenstoffatom C-13 markiert ist. Wird in der Ausatemluft Kohlendioxid mit dem C-13-Atom festgestellt, ist der Patient von Helicobacter pylori befallen.
Bislang wird das C-13-Kohlendioxid mit sehr teuren Massenspektrometern nachgewiesen oder mit optischen Spektrographen, die Infrarotsensoren enthalten. Konecny kam auf die Idee, Lampen zu verwenden, die nur das Spektrum aussenden, das entweder von normalem Kohlenstoff oder von C-13-Kohlenstoff aufgenommen wird. „Wird das Licht mit dem C-13-spezifischen Spektrum absorbiert, war markiertes Kohlendioxid im Atem, und das Bakterium ist nachgewiesen.“
Seit rund neun Monaten ist das neuartige Gerät, das in Zusammenarbeit mit einem israelischen Unternehmen entwickelt wurde, in der Lübecker Uniklinik im Einsatz. „Wir nutzen es für Kinder, denen wir eine Magenspiegelung ersparen wollen, und zur Erfolgskontrolle bei Patienten, bei denen wir Helicobacter mit Medikamenten bekämpfen“, berichtet Frank Reimann von der Medizinischen Klinik I. Die deutschen Krankenkassen zahlen den Computertest, der rund 60 Mark kostet, nur in diesen Fällen. In den USA dagegen ist das Verfahren nach Angaben der Universität bereits allgemein zugelassen.
bdw- und dpa