Nach Angaben von zwei britischen Hilfsorganisationen kostet mangelnde Hygiene rund 6.000 Kindern täglich das Leben. Außerdem sei rund die Hälfte aller Krankenhauspatienten weltweit aufgrund von Erkrankungen, die auf schlechte Trinkwasserqualität zurückzuführen sind, in Behandlung. Am heutigen Weltwassertag rufen internationale Umweltorganisationen in Erinnerung, dass die schlechten sanitären Verhältnisse noch immer zu den schlimmsten globalen Gesundheitsrisiken gehören.
Die beiden britischen Organisationen WaterAid und Tearfund warnen davor, dass sich die Lage in den Großstädten der Dritten Welt noch verschlimmern würde. Die Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka, zählte in den frühen 70-er Jahren rund 250.000 Einwohner, heute leben dort zehn Mio. Menschen. Täglich kommen 160.000 Menschen dazu, die vom Land in die Stadt kommen. „Dhaka ist eine einzige Senkgrube, eine Jauchengrube. Die meisten Menschen haben keine sanitäre Einrichtungen“, sagt ein hoher Vetreter der Stadtregierung. Die Situation verschärfe sich täglich. Die Generalsekretärin der WHO, Gro Harlem Bruntland, erklärte dazu, dass saubere Wasserversorgung und adäquate sanitäre Einrichtungen zu menschlichen Grundrechten zählen würden.
Die globale Situation sehe, so WaterAid, schlimm aus: In den vergangenen zehn Jahren haben Durchfallerkrankungen mehr Kindern das Leben gekostet als Menschen bei bewaffneten Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg gestorben sind. In Afrika sind 1998 308.000 Menschen bei bewaffneten Konflikten ums Leben gekommen. Aber Durchfallerkrankungen forderten in diesem Jahr sechs Mal so viele Opfer. Besonders schlimm sei daran die Vielzahl von Erkrankungen, die durch schlechtes Trinkwasser und mangelhafte Hygiene entstehen: Cholera, Typhus, Ruhr, Trachom und Bilharziose zählen zu den gefährlichsten Krankheiten.
pte