Am häufigsten wurden drei Begründungen für die Teilnahme an dem kräftezehrenden Lauf genannt: Die Läuferinnen und Läufer wollten das Rennen in einer bestimmten Zeit beenden, Selbstachtung und Stolz aufbauen sowie die Gesundheit verbessern. Deutliche Unterschiede entdeckten die Wissenschaftler aber in der Argumentation bei Frau und Mann: So wollten Männer primär unter Konkurrenzgesichtspunkten sehen, “wie weit ich in der Rangliste nach vorne komme”, Frauen nannten eher psychologische Antriebe wie die Aufhellung der Stimmung, die Suche nach Lebenssinn, den Einklang mit der Welt ? und die Kontrolle des Gewichts.
“Wir haben die Teilnehmer auch gefragt, ob sie einen weiteren Marathon-Lauf in Erwägung ziehen. 70 Prozent der Frauen sowie 79 Prozent der Männer haben die Absicht, in den nächsten zwölf Monaten wieder anzutreten”, berichtet Loughren. Auch hier wurden die Begründungen ermittelt: Rund drei Viertel wollen ihre Laufzeit übertreffen, einen Urlaub mit dem Wettkampf verbinden und einfach nur das Training verbessern. Während über 85 Prozent der Männer sich bei der zweiten Runde selbst übertreffen wollen, sind es bei den Frauen 79 Prozent.
Aus Sicht von Medizinern ist die Argumentation, durch Marathonlaufen die Gesundheit zu verbessern, oft vorgeschoben: Bei einer Umfrage unter 1000 Marathoni beim Bonn-Marathon 2009 hatten fast zwei Drittel der Läufer angegeben, vor dem Start Schmerzmittel zu nehmen. Die Folgen sind fatal: Die extreme Anstrengung verursacht Belastungen wie Blut im Urin, Übelkeit, Erbrechen und akute Störungen der Nierenfunktionen ? und die Wirkstoffe verstärken diese Symptome noch.