Über den Vergleich der Gehirne berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes „Nature Neuroscience“. Die Forscher um Katerina Semendeferi hatten mit einem Tomographen die Gehirne von zehn Menschen und 24 Menschenaffen wie etwa Gorillas, Schimpansen und Orang Utans untersucht.
Aufgrund einer etwa hundert Jahre alten Studie dachte man bisher, dass bei Affen die Rindes des Stirnhirns nur etwa dreißig Prozent des gesamten Hirnvolumens ausmacht. Allerdings haben die Forscher damals nur tote Affen untersucht und zudem Gibbons und andere Affen, die nicht zu den Menschenaffen gehörten.
Semendeferi hat nun gezeigt, dass die Übertragung der damaligen Ergebnisse auf Menschenaffen unzulässig war. Die einzig feststellbare Differenz im Aufbau von Menschen- und Menschenaffengehirnen ist demnach das insgesamt größere Volumen des menschlichen Gehirns.
Damit unterscheidet sich der Mensch aber noch nicht grundsätzlich vom Tier, erklärt der Bremer Hirnforscher Gerhard Roth: Das Verhältnis zwischen Gehirn und Körpergröße entspricht beim Menschen dem von vielen anderen Säugetieren. Auch der Strukturreichtum der Hirnrinde des Menschen ist nicht einzigartig: So besitzt etwa der Delfin deutlich mehr Windungen in der Hirnrinde.
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