Die Korallen wachsen, indem sich die Polypen teilen. Das machten sich die Forscher zunutze: Mit Hilfe der sogenannten Radiokarbonmethode bestimmten sie das Alter einiger Polypen, und zwar sowohl von der Korallenbasis, also den ältesten Teilen, als auch von den Spitzen, wo die jüngsten Polypen sitzen. Aus der Altersdifferenz und der Größe der Korallen errechneten sie dann die Wuchsgeschwindigkeit der Tiere. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass diese wesentlich langsamer wachsen, als sie erwartet hatten. Frühere Untersuchungen hatten sich an einer Art Altersringen orientiert: Die Gattung Gerardia, die ebenfalls zu den Schwarzen Korallen gehört, war damals auf ein maximales Alter von 70 Jahren geschätzt worden. Den neuen Ergebnissen zufolge ist sie jedoch mit über 2.700 Jahren ebenfalls deutlich älter und wächst pro Jahr 35 Mikrometer.
Korallenkolonien sind für ihre Artenvielfalt bekannt. Bedroht sind sie vor allem durch die Schleppnetzfischerei, die ganze Riffe innerhalb kurzer Zeit dem Meeresboden gleichmacht. Doch auch das Abernten für die Schmuckindustrie hat vielerorts deutliche Spuren hinterlassen. Hinzu kommt seit einigen Jahren der Einfluss des Klimawandels, der auf Dauer wohl den pH-Wert der Meere verändern und damit die Lebensbedingungen für die Korallen verschlechtern wird.