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Mikroben auf Reisen

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Mikroben auf Reisen
Wie sich eine Epidemie weltweit ausbreitet, können Wissenschaftler mithilfe eines neuen Modells und Simulationen jetzt besser vorhersagen. Das System berücksichtigt nicht nur die Verbreitung der Krankheit vor Ort, sondern auch die Ausbreitung über den Flugverkehr. Die Forscher um Lars Hufnagel vom Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen zeigen mit dem Modell auf, dass sich der Ausbruch einer Epidemie durch die Isolation der zentralen Knotenpunkte im Luftverkehrsnetz verhindern lässt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin PNAS (Nr. 101, S. 15124).

Die Göttinger Wissenschaftler berücksichtigten in ihrem Modell mehr als zwei Millionen Flüge pro Woche zwischen den 500 größten Flughäfen der Welt. Das entspricht etwa 95 Prozent des gesamten zivilen Flugverkehrs. In dem Modell bewegen sich infizierte Individuen zwischen den Knotenpunkten dieses Flugnetzes und infizieren auf diese Weise andere. Wie schnell und in welcher Form sich die Krankheit ausbreitet, wird unter anderem dadurch bestimmt, wie schnell sich Menschen anstecken und wie groß die Heilungschancen und Sterberaten sind.

Die großen Knoten des Flugverkehrsnetzes, wie London, New York und Frankfurt, sind für eine schnelle weltweite Verbreitung einer Epidemie verantwortlich, konnten die Göttinger Forscher mit diesem Modell nachweisen. Die Ausbreitung ist dabei weitgehend unabhängig vom Entstehungsort der Epidemie. Entscheidend ist dabei nicht, wie viele Menschen von oder zu einem Flughafen reisen, sondern mit wie vielen Zielen dieser verbunden ist. Mit ihrem Modell können die Forscher erproben, welche Strategien gegen die Ausbreitung von Epidemien am wirkungsvollsten sind, beispielsweise Impfungen oder Passagierkontrollen.

ddp/bdw ? Anke Biester
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